Römisch-katholische
Pfarre Emmaus am Wienerberg
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Gedanken zur Fastenzeit 2022
am 6.3.2022
von Caroline Sucec

Wir befinden uns in einer besonderen Zeit: Die vorösterliche Fastenzeit hat gerade begonnen. Heute, am ersten Fastensonntag, möchte ich ein paar Gedanken über diese besondere Zeit mit Euch teilen:

Das bewusste Erleben der Fastenzeit bringt uns Menschen vielerlei Chancen. Die Fastenzeit hilft vor allem beim „Abnehmen und Entgiften“ … wobei das Abnehmen und Entgiften nicht nur in körperlicher Hinsicht gemeint ist, sondern auch bei Dingen, die mich wie eine Fessel binden, wie z.B. Süchte:

a) Denken wir daran, wie viel Zeit wir in den sozialen Netzwerken verbringen bzw. am Smartphone, oder denken wir an den übermäßigen Medienkonsum [Was ich nicht mehr im Griff habe, das hat mich im Griff.] Wenn wir hier Zeit einsparen, können wir die dadurch gewonnene Zeit und Energie z.B. in die Pflege von realen Kontakten und Beziehungen

b) Das menschliche Zusammenleben und die Gesellschaft sind heute oft „vergiftet“, z.B. durch böses Reden, Abwertung, Wut, Nörgelei und Kritiksucht. Unser gemeinsames Leben braucht eine „Entgiftung“, damit wir nicht Mauern, sondern versöhnliche Brücken errichten.

 

Schauen wir uns an, was die entsprechende Stelle in der Bibel dazu sagt:

Jesaja 58 - ein Fasten, das dem Herrn gefällt

3 „Warum siehst du es nicht, wenn wir fasten?“, werfen sie mir vor. „Wir plagen uns, aber du scheinst es nicht einmal zu merken!“ Darauf antworte ich: Wie verbringt ihr denn eure Fastentage? Ihr geht wie gewöhnlich euren Geschäften nach und treibt eure Arbeiter genauso an wie sonst auch.

Ihr fastet zwar, aber gleichzeitig zankt und streitet ihr und schlagt mit roher Faust zu. Wenn das ein Fasten sein soll, dann höre ich eure Gebete nicht!

Denkt ihr, mir einen Gefallen zu tun, wenn ihr bloß auf Essen und Trinken verzichtet, den Kopf hängen lasst und euch in Trauergewändern in die Asche setzt? Nennt ihr so etwas „Fasten“? Ist das ein Tag, an dem ich, der HERR, Freude habe?

6 Nein – ein Fasten, das mir gefällt, sieht anders aus: Löst die Fesseln der Menschen, die man zu Unrecht gefangen hält, befreit sie vom drückenden Joch der Sklaverei und gebt ihnen ihre Freiheit wieder! Schafft jede Art von Unterdrückung ab!

Teilt euer Brot mit den Hungrigen, nehmt Obdachlose bei euch auf, und wenn ihr einem begegnet, der in Lumpen herumläuft, gebt ihm Kleider! Helft, wo ihr könnt, und verschließt eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen!

8 Dann wird mein Licht eure Dunkelheit vertreiben wie die Morgensonne, und in kurzer Zeit sind eure Wunden geheilt. Eure barmherzigen Taten gehen vor euch her, und meine Herrlichkeit beschließt euren Zug.

9 Wenn ihr dann zu mir ruft, werde ich euch antworten. Wenn ihr um Hilfe schreit, werde ich sagen: „Ja, hier bin ich.“ Beseitigt jede Art von Unterdrückung! Hört auf, verächtlich mit dem Finger auf andere zu zeigen, macht Schluss mit aller Verleumdung!

10 Nehmt euch der Hungernden an und gebt ihnen zu essen, versorgt die Notleidenden mit allem Nötigen! Dann wird mein Licht eure Finsternis durchbrechen. Die Nacht um euch her wird zum hellen Tag.

Quelle:  Hoffnung für alle: ERF Bibleserver. Herausgeber: Biblica

 

Die Fesseln des Unrechts lösen; jede Art von Unterdrückung abschaffen; sein Brot an die Hungrigen austeilen; die obdachlosen Armen ins Haus aufnehmen! Vielleicht ist es von einer Person zu viel verlangt, alle diese Sachen zu tun. Ich denke, Jesaja gibt uns hier eine Richtschnur für unser Leben, d.h., dass wir uns, wenn es uns gut geht, nicht denen entziehen, die es schwer(er) haben!  

  • Also helfen wir, wo wir können, und verschließen wir unsere Augen und unser Herz nicht vor den Nöten unserer Mitmenschen! Freiwilliger Verzicht – das Fastenopfer – macht uns für die Not unserer Nächsten sensibler. 
  • Lassen wir unser Herz sprechen und entscheiden wir uns dafür, Gutes zu tun: Auf wen soll ich zugehen? Welchen Schritt will ich tun? Verschenken und Teilen machen uns froher, freier und reicher, denn Geben ist seliger als Nehmen. 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen/ Euch eine gute Fastenzeit und schließe mit einem Zitat von Kardinal Schönborn: „Ein paar Kilo weniger ist gut. Ein paar Lieblosigkeiten weniger ist besser.“

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