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Ein Leben für junge Menschen
am 8.5.2024
von Caroline Sucec

Ein Leben für junge Menschen – Don Johannes Bosco (1815–1888)  

„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“ – dieses Zitat, das zurück geht auf Johannes Bosco, kennt fast jeder. Dieser Spruch ist weit mehr als ein netter Spruch… In ihm spiegelt sich die Grundhaltung seines Lebens und seiner erzieherischen und pastoralen Tätigkeit. Sein Ziel war benachteiligte junge Menschen mit einer Ausbildung fitzumachen fürs Leben. So gründete er in Turin ein Waisenhaus und eine Schule für Straßenkinder.  Der italienische Priester Don Bosco galt als unverbesserlicher Optimist. Papst Johannes Paul II nannte ihn „Vater und Lehrer der Jugend".

Die aus Don Boscos Werk gegründete Don Bosco Familie ist eine weltweite Bewegung. Ordensleute und Laien, Männer und Frauen, Jugendliche und Erwachsene, Hauptamtliche und Freiwillige, Christen und Nichtchristen arbeiten im Geiste Don Boscos in der ganzen Welt zusammen, um jungen Menschen Zukunftsperspektiven zu eröffnen.

 

Wie viele andere finde auch ich das Lebenswerk Don Boscos faszinierend. Nachfolgend möchte ich Ihnen/Euch eine Begebenheit aus dem Leben von Don Bosco erzählen.

EIN EREIGNIS IM LEBEN VON DON BOSCO

Eines Tages besuchte Don Bosco die Nachbarstadt Alba, und als er abends nach Turin zurückkehren wollte, war der Zug bereits abgefahren und es regnete. Deshalb klopfte er im nahegelegenen Pfarrhaus an und stellte sich dem Pfarrer vor. Er sagte, er sei ein Priester und habe den letzten Zug verpasst. Der Pfarrer fragte ihn:

Welchen Dienst verrichten Sie in Turin?

Ich bin Priester in einer kleinen Vorstadtgemeinde, antwortete Don Bosco.

‒ Haben Sie bereits zu Abend gegessen?

Nein, das habe ich nicht, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir etwas anbieten könnten.

 ‒ Es tut mir leid – antwortete der Pfarrer – aber ich habe nur etwas Brot und Käse.

Don Bosco nahm die Speise voller Dankbarkeit entgegen.

‒ Und wo werden Sie die Nacht verbringen? – fragte ihn der Pfarrer weiter – bei mir ist kein Bett frei.

Kein Problem antwortete Don Bosco zwei Stühle reichen völlig aus.

Während die Haushälterin die Tischdecke auf den Tisch legte, schien sich der Pfarrer an etwas zu erinnern:

 ‒ Sie sagten Turin? Haben Sie vielleicht von einem gewissen Don Bosco gehört?

 Ja, ein wenig.  

Der Pfarrer fuhr fort:

– Ich habe Don Bosco noch nie getroffen und würde ihn gerne um etwas bitten, nämlich, einen Jungen in seinem Waisenhaus unterzubringen. Was denken Sie, wird er mir helfen?

Wenn er kann, hilft er jedem. Ich bin überzeugt, dass er auch Ihnen helfen wird.

– Sind Sie vielleicht sein Freund?

Ja, von Kindheit an, antwortete Don Bosco.

‒ Können Sie dann ein gutes Wort für mich einlegen?

Betrachten Sie ‒ aus Dankbarkeit für Ihre Freundlichkeit ‒ die Angelegenheit als bereits geklärt.

‒ Aber...Sie... wer sind Sie eigentlich?

Ich bin Don Bosco.

‒ Don Bosco... warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Es tut mir leid, dass ich Sie nicht in rechter Weise empfangen habe. Bitte lassen Sie den Käse und das Brot da, wir haben auch andere Speisen. Der Pfarrer rief sofort die Haushälterin und bat sie, ein sauberes Tischtuch auszubreiten und Suppe, Fisch und ein Omelett mit Schinken zu bringen. Er selbst beeilte sich, ein Brathühnchen und eine Flasche guten Wein zu holen. Don Bosco lachte vor sich hin. Dann führte ihn der Pfarrer in ein schönes Zimmer, und am nächsten Morgen begleitete er ihn zum Bahnhof, wobei er sich ständig entschuldigte...

Don Bosco reichte ihm zum Abschied die Hand und fügte hinzu: Hör‘ zu, Vater, lass‘ uns beide etwas aus dem, was passiert ist, lernen. Wenn wir nichts haben, können wir nichts geben. Wenn wir wenig haben, können wir nur wenig geben. Wenn wir aber viel haben, können wir das geben, was wir als gerecht erachten. Aber lass‘ es immer aus Liebe zum Nächsten geschehen und nicht aus Eigennutz.

Herzliche Grüße, 

Ihre/Eure Caroline

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